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Völlig neue Handlungsformen

Boje Dohrn Präsident des IBWF,

Digitalität ist in unserem Sprachgebrauch relativ neu.Gerne beschreiben wir Situationen, Zustände oder Entwicklungen mit substantivierten Begriffen, die unser persönliches Leben und unser Wirtschaftsleben beeinflussen und bestimmen.

Dabei ist der Mensch, also WIR, immer eingebunden. Da wir von Natur aus neugierig und mitteilsam sind, leben wir Menschen mit und von der Kommunikation. Ohne Kommunikation verkümmern wir. Dazu nutzen wir unterschiedliche Handlungsfelder. Schauen wir uns die kommunikativen Handlungsfelder an, um zu verstehen was Digitalität ist! Handlungsfeld Sprache Am Anfang stand die Sprache, die wir mit Mimik, Gesten und Geräuschen vermischen. So sind Nicken oder Stirnrunzeln als emotionale Werkzeuge in unserer Kommunikation vollwertige kommunikative Handlungen. Sprecher und Zuhörer müssen den Moment zeitlich und räumlich teilen. Handlungsfeld Schrift Mit Erfindung der Schrift veränderte sich nicht nur die Sprache, sondern es bestand nun die Möglichkeit, den gemeinsamen räumlichen und zeitlichen Zeitpunkt der Kommunikation aufzuheben und eine Vielzahl von Texten (Kommunikationen) handschriftlich aufzubewahren, da sie nicht mehr im Gedächtnis bleiben mussten. Durch den Buchdruck verloren die handschriftlichen Texte ihre Exklusivität, er machte den Zugang für Interessierte breiter und einfacher. Hier war der Grundstein auch für Bildung gelegt. Handlungsfeld Medien Neben der Sprache und Schrift nutzt der Mensch auch andere Handlungsformen für seine Kommunikation. Malen und Bildhauen, oder Fotografieren, Tonaufnahmen und Filmen sind hier zu nennen. Sie fragen sich sicherlich schon, was hat das alles mit Digitalität zu tun hat! Nun, die Entwicklung von Computern, die Einheit aus Hard- und Software, ihre Vernetzung miteinander und das daraus entstandene Internet hat nochmals gänzlich neue kommunikative Handlungsformen ermöglicht. Dieses digitale kommunikative Handeln, die DIGITALITÄT, befreit den Menschen von vielen Einschränkungen der vorausgegangenen, nicht-digitalen Handlungsfelder und integriert zugleich viele Handlungsmöglichkeiten von diesen. Sprache, Schrift und auch Handschrift, audiovisuelle Medien sind selbstverständliche Bestandteile digitalen Handelns und damit Bestandteile unserer Kommunikation. Sogar die emotionalen Werkzeuge wie Mimik und Gesten sind inzwischen Bestandteil der Digitalität. Zur Unterscheidung benennen wir das nicht-digitale Handeln oder die nicht digitalen Handlungsfelder mit dem Begriff ANALOG. Gleichzeitig muss es uns aber klar sein, dass sie in der Digitalität integriert sind. Was wir allerdings daraus machen und wie wir das Handlungsfeld DIGITALITÄT nutzen, ist nicht nur Herausforderung, sondern eine der wichtigsten Aufgaben.

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