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"Innovation erlauben"

Dr. Frank Löschmann ,

Wieso Innovation erlauben? Innovation ist zwingend, notwendig, sichert Arbeitsplätze, ja Überleben...und trotzdem: Fangen wir an, Innovation zu erlauben!

Es liegt in der Natur der Sache: Die Reihenfolge „dringend und wichtig“ übernimmt die Führung unseres Handelns und das sind nun einmal die operativen Schwerpunktthemen. Davon gibt es nun wahrlich genug im Tagesgeschäft. Besonders in den letzten Wochen ist jedoch die Tendenz in den Unternehmen: wir müssen raus aus dem Hamsterrad! Und das geht nur, indem wir etwas anders machen. Also doch Innovation!

Ich hatte die letzten Tage 4 prägende Erlebnisse, die Innovation zuerst im Denken, dann sofort im Handeln deutlich macht. Diese 4 aktuellen Beispiele führen zum heutigen Beitrag bzw. der Inspiration, mit Ihnen Ideen zu teilen, wie Sie Innovation beginnen und nutzbar machen werden.

1. Junge Führung
Durch meine Lectures zu Innovation und Produktentwicklungsstrategien an der TU Chemnitz für einen Masterstudiengang haben sich die Zeichen von nur neuen Produkten zu Innovationen im Unternehmen und im Umfeld gewandelt. Die bereits erfahrenen Führungskräfte sehen die Notwendigkeit, Methoden und Strategien zu beherrschen, die Innovation als Reaktion zu einer extrem volatilen Wirtschaftswelt in den Mittelpunkt stellt.

2. Rückkopplung aktuell von Unternehmen
Wir haben eine regionale Aktion mit Schwerpunktanalyse in einigen deutschen Mittelstands- und Großunternehmen durchgeführt. In der Maßnahmenentwicklung ging es zu 90% um zwingend und dringend notwendige innovative Maßnahmen, die zum Teil den Bestand der Unternehmen sichern soll. 

3. Bestehende Regeln engen ein
Ein befreundetes Unternehmen leidet sehr unter der Regulierungswut. Ausnahmsweise nicht die der Gesetzgebung, sondern eines Kunden und OEM´s, die durch reine Steuerungsaktivitäten entsprechend eigenem Ablauf den größten Teil der Mitarbeiter beschäftigen. Klar, dass da keine Zeit mehr bleibt, zu entwickeln. Die Innovation in der Organisation ist absolut zwingend.

4. KI kann Knoten lösen, in die wir uns verstrickt haben
Passend dazu ist eine Kooperation, die wir aktuell mit einem jungen Technologieunternehmen diskutieren, die über Systematiken der „künstlichen Intelligenz“, also maschinellem Lernen, Abläufe fehlerarm und automatisiert zu erheblicher Optimierung und der Reduzierung von Nebenaktivitäten in der Entwicklung und Wertschöpfung führen kann.

Dabei sind hilfreich und führend: Die fünf Stufen der Veränderung
Innovation bedeutet nicht nur, neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, sondern auch, bestehende Prozesse, Strukturen und Geschäftsmodelle zu verbessern und anzupassen. Doch wie können Sie Ihr Unternehmen auf die notwendigen und zielführenden Innovationen einstellen? 

1. Beobachtung der Außenwelt
Der Prozess beginnt mit der kontinuierlichen Beobachtung des Unternehmensumfeldes. Das ist doch selbstverständlich, werden Sie sagen. 

Ich behaupte, 90% der täglich aufgenommenen Informationen sind irrelevant! Schlimmer noch, die Informationen -meist negativ- erzeugen Stress und hindern am Erarbeiten der richtigen Lösung. Es ist nicht wichtig, was eine Außenministerin in China äußert! Sie konzentrieren sich auf IHR relevantes Umfeld. Da spart Zeit, Nerven und hält die Laune stabil.

2. Nabelschau
Der zweite Schritt ist die Nabelschau. Wo steht das Unternehmen mit Produkt, Prozess, Kompetenz, Organisation im Verhältnis zum Unternehmensumfeld. Daraus ergeben sich wie selbstverständlich Vorstellungen, um die Lücken zu füllen oder Möglichkeiten zu nutzen. Ich denke, das werden andere sein als das allgemeine Klagen um Fachkräftenachwuchs. Vielleicht ein verkürzter arbeitsarmer Prozess statt eines neuen Experten?

3. Innovationsziele und Strategie
Bevor Sie mit der Umsetzung von Innovationen beginnen, sollten Sie sich klar machen, was Sie damit erreichen wollen. Anhand des Abgleichs externer Gegebenheiten und interner Situation:

Welche Probleme oder Bedürfnisse wollen Sie lösen oder befriedigen?

Welche Chancen oder Trends wollen Sie nutzen oder gestalten?

Welche Werte oder Visionen wollen Sie verfolgen oder verwirklichen? 

Anhand Ihrer Innovationsziele können Sie dann eine Innovationsstrategie entwickeln. Die Strategie besteht aus einzelnen Projekten, die aufeinander aufbauend zu einem Gesamtziel führen. Dabei sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen.

4. Definition und Umsetzung der Projekte

Welche Art von Innovationen wollen Sie anstreben?
Es gibt verschiedene Arten von Innovationen, die sich nach dem Grad der Neuheit und dem Einfluss auf den Markt unterscheiden. Zum Beispiel können Sie zwischen schnell wirksamen inkrementellen Innovationen (Verbesserungen bestehender Produkte, Prozesse oder Organisation), radikalen Innovationen (völlig neue Produkte / Prozesse, automatisierte Organisation) oder disruptiven Innovationen (Produkte oder Prozesse, die bestehende Märkte verändern oder neue schaffen) wählen. Wo sind die größten Werterzeuger oder Verschwendungs-Vermeider, die sich am schnellsten umsetzen lassen? Diese Projekte sollen kurzfristig umgesetzt werden. Mit dieser Entscheidung geht es in die Umsetzung.

Wie wollen Sie Ihre Innovationen organisieren und managen?
Sie können verschiedene Organisationsformen und Managementmethoden für Ihre Innovationen wählen, je nachdem, wie viel Freiraum und Kontrolle Sie Ihren Mitarbeitern geben wollen. Sie können zwischen einer plangetriebenen (alle Projekte werden im Voraus geplant und überwacht) oder einer agilen (alle Innovationsprojekte werden flexibel und iterativ durchgeführt) Managementmethode einen idealen Mittelweg finden, um die Richtung entsprechend Projekterfolg und möglichen neuen Einflüssen anzupassen.

Wann kommt das Team dazu?
Um das alles in die Wege zu leiten, macht es Sinn, Ihr Team bereits bei den ersten externen und internen Analysen dabei zu haben. Der Input wird Sie überraschen und die Perspektiven die Vorstellung der Unternehmenszukunft vervollständigen. Um Ihre Innovationsziele und -strategie erfolgreich umzusetzen, brauchen Sie ein innovationsfreundliches Klima in Ihrem Unternehmen. Damit schaffen Sie eine Kultur, die Innovationen fördert und unterstützt. Erarbeiten Sie Ihre Innovationsziele und -strategie mit einem repräsentativen Team und kommunizieren Sie dies daraufhin an alle Mitarbeiter. Erklären Sie ihnen den Sinn und Nutzen von Innovationen für Ihr Unternehmen und Ihre Kunden. Inspirieren Sie sie, sich aktiv an den Innovationsaktivitäten zu beteiligen und ihre Ideen einzubringen.

Damit erreichen Sie den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen verschiedenen Abteilungen und Hierarchieebenen wie von selbst. Hier ist eine ergänzende Möglichkeit, noch mehr Ressourcen zu freizusetzen. Wenn Sie dazu noch die Möglichkeit der Einbindung von Kunden, kooperierenden Unternehmen, oder Lieferanten haben, werden einige Projekte noch zielführender erledigt.

5. Party
Mit dem erfolgreichen Abschluss der ersten Projekte ist auch eine Feier angesagt. Es ist neu, Innovation nachhaltig zu gestalten. Da hilft Anerkennung und Anerkennung hilft den nächsten größeren Schritt zu gehen. Um Ihre Innovationen erfolgreich zu gestalten und zu vermarkten, brauchen Sie das Feedback und die Unterstützung Ihrer Kunden und Partner. Das bedeutet, dass Sie sie in Ihre Innovationsprozesse einbinden sollten. 

Fazit
Innovation ist eine Notwendigkeit für alle Unternehmen, um im Wettbewerb zu bestehen und zu wachsen. Um Ihr Unternehmen auf die notwendigen Innovationen einzustellen, sollten Sie folgende Schritte beachten:

  • Sammeln Sie kontinuierlich für Ihr Unternehmen relevante Daten im Umfeld.

  • Machen Sie Nabelschau! Nicht nur Finanzen. Das ganze System birgt Chancen und Gefahren.

  • Definieren Sie daraufhin Ihre Innovationsziele und -strategie.

  • Entscheiden Sie die einzelnen Steps, d.h. die Projekte. Setzten Sie diese um.

  • Schaffen Sie ein innovationsfreundliches Klima in Ihrem Unternehmen.

  • Binden Sie Ihre Kunden und Partner in Ihre Innovationen ein.

  • Machen Sie Party, auch wenn es nur ein Teilschritt ist.

 

Herzliche Grüße

Dr. Frank Löschmann

 

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