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Ghana, das Tor nach Westafrika - Chancen für den Mittelstand

Stefan Börngen,

Ghana ist nicht nur ein sehr sicheres und lebensfrohes Land, sondern bietet für die geschäftlichen Aktivitäten ausländischer Unternehmen hervorragende Rahmenbedingungen. Ghana hat eine stabile Demokratie und klare rechtliche Regelungen für Aktivitäten ausländischer Unternehmen.

Korruption und Betrug halten sich deutlich in Grenzen und sind bei guter Vorbereitung der Aktivitäten vermeidbar. Von Ghana aus können relativ problemlos die westafrikanischen Länder erschlossen werden, da sie zum größten Teil ähnlich wie in der Europäischen Union in der ECOWAS (Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft- Economic Community of West African) organisiert sind. Dass Afrika der Zukunftsmarkt und eine Alternative zu bisherigen Absatzmärkten ist, ist allgemein bekannt. Das Wirtschaftswachstum in Afrika steigt jährlich. Speziell in Ghana gibt es eine immer stärker werdende Mittelschicht und damit eine wachsende Kaufkraft. Sowohl bei der Entwicklung im Baugewerbe als auch bei der industriellen Entwicklung ist Ghana eines der führenden Länder Afrikas.

Das hat eine Gruppe von 13 Unternehmen aus Deutschland erkannt und sie entwickeln seit einigen Jahren geschäftliche Aktivitäten in Ghana. Probleme gibt es häufig bei der Infrastruktur, vor allem bei der Energie- und Wasserversorgung. Um diesen Problemen zu begegnen, haben wir das Konzept des ökologischen Industrieparks entwickelt. Die Standorte bieten eine autarke Energieversorgung durch Solarenergie und Energie, welche aus einer Biogasanlage gewonnen wird. Zudem gibt es eine Wasserversorgung, welche sich größtenteils auf die Verwendung von Regenwasser stützt. Derzeit wurde mit dem Bau eines solchen Industrieparks durch die Firmen GreenLife GmbH und GreenLife Produktion GmbH (Schwerin) am Standort Gomoa Fetteh begonnen. Die Finanzierung für einen weiteren Standort in Kumasi ist auf einem guten Weg.

An den Standorten bereiten derzeit zehn Unternehmen aus Deutschland ihre Ansiedlung vor. Das Spektrum reicht über die Produktion von Kunststoffartikeln aus recyceltem Kunststoffabfall, der Produktion von hochwertigem Trinkwasser, den Metall- und Hallenbau, der Produktion von Sattlereiartikeln, der Produktion von organischem Dünger, Projekten im Bereich der Solarthermie, der Biogastechnologie, Serviceangebote für den Bereich Digitalisierung bis hin zu modernen und nachhaltigen Systemen für das Wassermanagement.

Die Aktivitäten dieser Gruppe werden intensiv durch ghanaische Institutionen und Regierungsstellen wie zum Beispiel dem Ministerium für Industrie und Handel, dem Energieministerium, der Universität in Kumasi, der Biogasassoziation und zahlreichen ghanaischen Unternehmen unterstützt. Für die Entwicklung der Industrieparks haben wir eine Vereinbarung mit der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit und arbeiten eng mit der Außenhandelskammer in Ghana zusammen.

Für die Entwicklung von Projekten in Ghana gibt es unterschiedliche Finanzierungsquellen. Bei einigen Finanzierern können Projektfinanzierungen beantragt werden, welche das finanzielle Risiko für die Unternehmen sehr geringhalten. Das verlangt eine sehr gründliche Vorbereitung der Projekte. Alle wichtigen Elemente für eine erfolgreiche Unternehmensgründung wie verbindliche Vereinbarungen mit zukünftigen Kunden und Zulieferern, eine substantiierte Investitionsplanung oder der Aufbau von
wichtigen Kontakten und Beziehungen müssen abgesichert sein. Wir haben immer wieder die Erfahrung gemacht, dass diese gründliche Vorbereitung auch dem Unternehmen Sicherheit gibt, „Pech und Pannen“ vermeiden hilft und somit den Start auf den afrikanischen Kontinent erheblich erleichtert.

Um bei diesem Vorgehen deutsche Unternehmen zu unterstützen, hat sich aus der Gruppe der bisherigen Unternehmen ein Kompetenznetzwerk gebildet. Die Leistungen reichen über die Markterschließung, die Absicherung bei rechtlichen Fragestellungen bis hin zur Planung und Umsetzung von Investitionen. Dabei arbeiten die deutschen Firmen eng mit Partnern in Ghana zusammen. Einzelne Themen sind die generelle Prüfung der Machbarkeit des Vorhabens, der Aufbau von Kooperationsbeziehungen zu potentiellen Kunden, Zulieferern und weiteren Partnerunternehmen oder Institutionen der Bauplanung einschließlich der Energie und Wasserversorgung und der Genehmigungswege sowie die langfristige Begleitung bei rechtlichen und steuerlichen Fragestellungen. Im ersten Arbeitsschritt wird also sichergestellt, dass die Produkte in Ghana und Westafrika tatsächlich Absatz finden. Im zweiten Schritt kann dann der Aufbau einer Firma geplant und umgesetzt werden, welche exakt auf die tatsächlichen Rahmenbedingungen in Ghana und Westafrika zugeschnitten ist.

In den einzelnen Industrieparks werden langfristige Serviceleistungen angeboten, welche es dem Unternehmen ermöglichen, sich vollständig auf die Produktion zu konzentrieren. Durch die strukturellen Voraussetzungen in Ghana empfiehlt es sich, mit einer kleinen Produktion zu beginnen und nach und nach im Markt zu wachsen. Deshalb sind diese Industrieparks auch für kleinere Unternehmen sehr gut geeignet.

Häufig ist die Einschätzung der Möglichkeiten geschäftliche Aktivitäten in Afrika von falschen Vorurteilen beeinflusst. Wir laden Sie deshalb ein, sich mit Fragen an uns zu wenden.

Kontakt:
Stefan Börngen
Wirtschaftsbotschafter für Mecklenburg-Vorpommern
E-Mail: boerngenbw-iphde